Von einem Land vor unserer Zeit

Die Geschichte der Wende ist eine Geschichte vol­ler Missverständnisse, könn­te man sagen. Aber vor allem ist es eine, deren unge­lös­te Konflikte uns immer mehr um die Ohren flie­gen. Sie formt die deut­sche Gesellschaft bis heu­te, wäh­rend der Prozess selbst Teil einer Verkettung von Ereignissen ist, die sich um eine Jahrhunderte alte Machtfrage ranken.

„Vielleicht bin ich ein Wossi“

Am 3. Oktober 2020 jähr­te sich der Tag der Wiedervereinigung zum 30. Mal. Viele der Studierenden ken­nen die Zeit der Teilung Deutschlands nur aus Erzählungen der Eltern und Großeltern. Wie blickt die­se Generation, die nach dem Mauerfall gebo­ren wur­de, auf die Spaltung? Unterscheidet sie noch heu­te zwi­schen Ost und West? Welche Prognosen las­sen sich für die Zukunft tref­fen? Ein Interview mit dem Historiker Dr. Marcus Böick.

Die Gesichter des Stura

30 Jahre Mauerfall sind auch 30 Jahre Stura: Im Zeitraum der Wende ent­stand der hal­li­sche Studentenrat am 7. November 1989 und war damit der ver­mut­lich ers­te in der gesam­ten DDR. Udo Grashoff ana­ly­siert als Historiker und Zeitzeuge die­se Vorgänge und Hintergründe in sei­nem Buch „Studenten im Aufbruch“. Zur Veröffentlichung kam er dahin zurück, wo des­sen Ursprung liegt: an die Martin-Luther-Universität.