Mit den Narren auf der Bühne

In Marian Kindermanns Regiedebut „Die gan­ze Welt ist eine Bühne: Shakespeares Narren“ tref­fen nicht nur Komödie und Tragödie in einem gewag­ten Tempo auf­ein­an­der – auch tra­di­tio­nel­le, klar abge­steck­te Grenzen ver­wi­schen auf meh­re­ren Ebenen.

Heldin der Gleichberechtigung

„Wir sind nach Harvard gekom­men, um Juristinnen zu wer­den. Warum sonst!“ sagt sie wild ges­ti­ku­lie­rend. Der zuge­hö­ri­ge Gedankengang müs­se etwa fol­gen­der gewe­sen sein: Da schafft man es als eine der weni­gen Frauen an eine renom­mier­te Einrichtung wie Harvard, in dem Glauben, die Gesellschaft und ihre zuge­hö­ri­gen Rollenbilder der Zeit ver­än­dern sich und begeg­net trotz­dem einer Vorherrschaft kon­ser­va­ti­ver Männer, die Frauen in der Küche sehen, aber bei wei­tem nicht im Gerichtssaal. 

Nathan am neuen theater: We are born naked – the rest is drama

Die Spielzeit 2019/20 des neu­en thea­ter in Halle ist gestar­tet – unter ande­rem mit einer Inszenierung von Lessings “Nathan der Weise”. Darin las­sen sich die Macher*innen die Geschlechter herz­lich egal sein und brin­gen genau zur rich­ti­gen Zeit ein Plädoyer für Menschlichkeit und Verständigung auf die Bühne.