Ein Kom­men­tar von Elis­a­beth Hal­bauer zum glob­alen Kli­mas­treik am 25.3.22.

Am 25. März 2022 ruft Fri­days For Future erneut zu einem glob­alen Kli­mas­treik auf, alleine in Deutsch­land sind über 300 Aktio­nen angemeldet.

Men­schen gehen zurzeit aus diversen Grün­den auf die Straße, es gibt viel, das in dieser aktuellen Welt eine Her­aus­forderung ist, eine Krise ist. Es gibt Leid und Zer­störung, aber auch sehr viel Bewe­gung.
Eine Krise, nein, Katas­tro­phe, die nicht vorüberge­ht, die sich immer weit­er ver­schärft und zus­pitzt, ist die Kli­makrise. Immer wieder wird auf sie hingewiesen, dann wieder wird die Kli­makrise ver­drängt und ignori­ert und andere Geschehnisse wer­den in den Vorder­grund gestellt.

Und trotz­dem schre­it­et die Kli­makrise uner­müdlich voran. Die Beweise existieren schon lange und sie mehren sich. Vor kurzem, am 28. Feb­ru­ar ist der zweite Band „Impacts, Adap­ta­tion and Vul­ner­a­bil­i­ty“ des 6. Sach­stand­berichts des Weltk­li­marats, dem Inter­gov­ern­men­tal Pan­el on Cli­mate Change (IPCC) erschienen. Er wird zur Ken­nt­nis genom­men; dass es schlimm um diese Welt ste­ht, ist mit­tler­weile den Aller­meis­ten bekan­nt. Aber was das bedeutet, für jede:n Einzelne:n, scheint für viele zu abstrakt, oder men­sch möchte sich gar nicht erst damit auseinan­der­set­zen, möchte lieber die Augen verschließen.

Manch­mal frage ich mich, wie das funk­tion­iert. Men­sch muss schon sehr kon­se­quent sein, wenn alle Nachricht­en, die auf einen ein­pras­seln, an einem abprallen. Dabei wird sich sehr viel ändern, selb­st wenn die Tem­per­atur auf heutigem Niveau bleiben würde. Ganz viel ist in Gang geset­zt, was sich nicht mehr aufhal­ten lässt. In den let­zten Wochen häuften sich schlechte Nachricht­en. Die TAZ schreibt: „Per­mafrost­bö­den tauen auf“. Wissenschaftler:innen stell­ten fest, dass das Auf­tauen sehr viel schneller passiert, als bish­er erwartet. Ein neu pub­liziert­er Artikel in der Zeitschrift nature zeigt: der Ama­zonas-Regen­wald kann sich immer schlechter regener­ieren, er nähert sich einem Kipp­punkt! Ein ZEIT-Artikel beschreibt, und wie auch neue Zahlen bele­gen, dass Deutsch­land seine eige­nen Kli­maziele im Gebäude- und Verkehrssek­tor ver­fehlt hat.

Bei solchen erschreck­enden Nachricht­en müssen sich doch alle damit auseinan­der­set­zen, wie sie sich ver­hal­ten. Der Men­sch muss ler­nen, mit den Verän­derun­gen umzuge­hen, sich anzu­passen, sich zu schützen.

Und das muss im Großen geschehen! Län­der, die in der Lage sind, sich um sich selb­st zu küm­mern, dür­fen nicht für sich agieren. Alle Regio­nen, beson­ders die schon sehr stark von der Kli­makrise Betrof­fe­nen soll­ten unter­stützt wer­den. Ressourcen müssen sin­nvoll und gerecht einge­set­zt wer­den. Schon etablierte, gut funk­tion­ierende Schutzkonzepte kön­nen als Vor­bild genutzt und in anderen Regio­nen ange­wandt wer­den. So schreibt zum Beispiel das Ärzteblatt, dass Frankre­ich nach der großen Hitzepe­ri­ode 2003, die viele Hitze­tote forderte, einen vorzeig­baren Hitzeak­tion­s­plan ent­wor­fen hat. Dieser kön­nte auch in Deutsch­land ange­wandt wer­den, das bedeu­tend schlechter auf Hitzepe­ri­o­den vor­bere­it­et, aber doch nicht min­der von ihnen betrof­fen ist.

Was wir also auch tun müssen ist, in jedem Fach­bere­ich spez­i­fisch zu schauen, was auf uns zu kommt. Wie kön­nen wir uns vor­bere­it­en? Wie kön­nen wir Präven­tion betreiben? Wie kann der eigene Bere­ich kli­ma­neu­tral werden?

Die Tem­per­atur darf also nicht weit­er steigen und Emis­sio­nen müssen kon­se­quent gesenkt wer­den. Umso real­itäts­fern­er erscheint der Fakt, dass immer noch an fos­silen Energien fest­ge­hal­ten wird, obwohl bessere Alter­na­tiv­en längst existieren. Was für Abhängigkeit­en importierte fos­sile Energie gegenüber erneuer­bar­er Energie aus dem eige­nen Land schafft und welche Auswirkun­gen das hat, wird ja ger­ade mehr als deutlich.

Dabei soll­ten vor allem Akteure, die in Entschei­dungspo­si­tio­nen sind, die regle­men­tieren kön­nen und die vor allem große Fortschritte in Rich­tung erneuer­baren Energien ein­leit­en müssen ihrer Ver­ant­wor­tung nachkom­men. Und zwar jetzt!

Es gibt viel, das uns bewegt. Am Fre­itag ist ein Tag, um dieser Bewe­gung Aus­druck zu ver­lei­hen. An diesem Tag wird weltweit unter dem Mot­to #Peo­pleNot­Prof­it und #Peace­And­Jus­tice zum Protest aufgerufen. In Halle begin­nt um 14.00 Uhr auf dem Mark­t­platz die Demon­stra­tion für Klimagerechtigkeit.

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