Das Rek­torat hat erneut einen Entwurf für ein „Grobkonzept“ zu Kürzun­gen und der Pro­filschär­fung der MLU veröf­fentlicht. In ein­er außer­plan­mäßi­gen Sen­atssitzung sollte dieser beschlossen wer­den. Das Aktions­bünd­nis #MLUn­ter­fi­nanziert hat daher eine Demon­stra­tion auf dem Uni­ver­sität­splatz organisiert.

Laut des Entwurfs sollen 30 Pro­fes­suren, 250 Mitar­beit­er­stellen und 3.000 Stu­di­en­plätze weg­fall­en. Zudem sollen Fakultäten und Stu­di­engänge neu organ­isiert und fusion­iert wer­den. Sprech­er von Fach­schaften, die ihr Fortbeste­hen an der Uni­ver­sität ern­sthaft bedro­ht sehen, haben die vorge­se­henen Maß­nah­men und die man­gel­nde Weit­sicht während der Demon­stra­tion streng kri­tisiert. Selb­st wenn durch die Kürzun­gen das aktuelle Haushalts­de­fiz­it aus­geglichen wer­den könne, seien die Mit­tel, die das Land zur Ver­fü­gung stelle, zu ger­ing, um einen zukun­ftssicheren Hochschul­be­trieb zu gewährleis­ten. Erneute Kürzun­gen wären in Zukun­ft unvermeidbar. 

In der anschließen­den öffentlichen Sen­atssitzung set­zte sich die Kri­tik durch die Sen­a­toren fort. Dekane der Fakultäten bemän­gel­ten, bere­its jet­zt kaum aus­re­ichend Mit­tel zur Ver­fü­gung zu haben, um einen ein­wand­freien Lehrbe­trieb durch­führen zu kön­nen – geschweige denn im Ver­gle­ich zu anderen Uni­ver­sitäten wet­tbe­werb­s­fähig zu bleiben. Auch, dass das Entwurf­s­pa­pi­er erst so kurzfristig offiziell veröf­fentlich wurde und vorher nicht in den Fakultäten besprochen wer­den kon­nte, schürt Wut unter den Lehrenden.

Zunehmend wird die Lan­despoli­tik in die Ver­ant­wor­tung gerufen, den Erhalt der MLU zu gewährleis­ten. Ver­sprechen über die Wichtigkeit der Bil­dung und Wis­senschaft wür­den nicht einge­hal­ten und die Uni­ver­sität chro­nisch unter­fi­nanziert. Beispiel­haft bringt der Rek­tor Prof. Chris­t­ian Tiet­je den noch ver­gle­ich­sweise neuen Infla­tion­saus­gle­ich an, der nur ca. 1% betrage, während Kosten für Lit­er­atur um bis zu 20% stiegen. Vertreter des Wis­senschaftsmin­is­teri­ums sollen zu kün­fti­gen  Sen­atssitzun­gen ein­ge­laden wer­den, wobei Gespräche wohl nur schw­er zus­tande kämen und Ter­mine nur mit langer Vor­laufzeit zu find­en seien.

Let­ztlich wird der Entwurf zur weit­eren Debat­te in die Fakultät­sräte gegeben und die Beschlussfas­sung für den 6. April ange­set­zt. Der Rek­tor selb­st zeigt vor­sichti­gen Opti­mis­mus, die Krise zu bewälti­gen und zieht Ver­gle­iche zu anderen Uni­ver­sitäten, wie zum Beispiel Jena, die in der Ver­gan­gen­heit in ähn­lichen Sit­u­a­tio­nen gefan­gen waren.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen rund um die Kürzungs­de­bat­te gibt es beim Aktions­bünd­nis #MLUn­ter­fi­nanziert im Web oder auf Insta­gram, sowie eine Peti­tion der Alter­tum­swis­senschaften hier.

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