Auch an Studieren­den geht die Coro­na-Krise nicht spur­los vor­bei. Nicht nur der gewohnte Uni­ver­sitäts-All­t­ag fällt aus oder ver­lagert sich ins Inter­net, auch Neben­jobs, zum Beispiel im Gas­tronomie-Bere­ich, kön­nen Studierende vielfach nicht mehr aus­führen. Das Deutsche Stu­den­ten­werk (DSW) schlägt nun eine Rei­he an Maß­nah­men vor, um die Auswirkun­gen der Coro­na-Krise auf die Sit­u­a­tion Studieren­der abzu­mildern. Die Maß­nah­men zie­len über­wiegend auf die finanzielle Absicherung der Betrof­fe­nen ab. 

„Fall­en jet­zt die Erwerb­smöglichkeit­en für Studierende weg, stellt sie das vor erhe­bliche finanzielle Prob­leme, zumal jobbende Studierende in der Regel kein Kurzarbeit­ergeld erhal­ten“, erk­lärt DSW-Gen­er­alsekretär Achim Mey­er. Von Bund und Län­dern fordert er die Ein­rich­tung eines Stu­di­en­fonds, aus dem Studierende in finanziellen Not­la­gen „rasch und unbürokratisch“ Geld bekom­men sollen. 

Euro-Münzen und -scheine
Foto: Burkhard Seresse

Einkom­men, das Studierende im Zuge der Coro­na-Krise erhiel­ten, etwa als medi­zinis­che Hil­f­skräfte, solle außer­dem nicht auf das BAföG angerech­net wer­den. Zusät­zlich solle der Finanzierungsnach­weis für aus­ländis­che Studierende während der Pan­demie aus­ge­set­zt wer­den. Im Weit­eren fordert das Stu­den­ten­werk eine Ver­längerung der BAföG-Höch­st­dauer und der Regel­stu­dien­zeit im Som­merse­mes­ter 2020, da Studierende Prü­fungsleis­tun­gen unter den erschw­erten Bedin­gun­gen nicht gle­ich­berechtigt erbrin­gen könnten. 

Auch der Studieren­den­rat (Stu­ra) der MLU fordert in ein­er Mit­teilung Unter­stützung für Studierende, denen im Zuge der Coro­na-Krise finanzielle Schwierigkeit­en dro­hen. Auf die Eltern der Studieren­den dürfe nicht ver­wiesen wer­den, da diese mit hoher Wahrschein­lichkeit selb­st zurzeit finanziell „in der Zwick­müh­le“ stün­den. Für diesen Fall rät DSW-Gen­er­alsekretär Mey­er, einen BAföG-Aktu­al­isierungsantrag zu stellen, der das aktuelle, niedrigere Einkom­men der Eltern berück­sichtigt und so eine stärkere finanzielle Unter­stützung ermöglicht. Auch Studierende, denen bish­er keine oder nur eine geringe BAföG-Summe zus­tand, soll­ten nun einen Antrag in Erwä­gung ziehen. 

Den Vorstoß von Bun­des­land­wirtschaftsmin­is­terin Julia Klöck­n­er (CDU), unter anderem Studierende als Ern­te­helfer einzuset­zen, weist der Stu­ra zurück: „Für einige Studierende kann das vielle­icht eine Lösung sein, dem Großteil wird das allerd­ings nicht helfen.“ Stattdessen ruft er zur Unter­stützung ein­er Peti­tion der Studieren­den­vertre­tun­gen in Nor­drhein-West­falen an Bun­destag und Bun­des­fi­nanzmin­is­teri­um auf. Diese fordert eine finanzielle Soforthil­fe in Höhe von je 3000 Euro für Studierende, die durch die Coro­na-Krise in eine Not­lage ger­at­en sind. In den ersten fünf Tagen unterze­ich­neten bere­its knapp 20 000 Men­schen die Online-Petition. 

Aus­drück­lich lobte DSW-Gen­er­alsekretär Mey­er das Krisen­man­age­ment der Bun­desregierung. Die Poli­tik beweise, dass sie zu schnellem und entschlossen­em Han­deln fähig sei. „Das sollte sie nun auch tun, um die rund 2,9 Mil­lio­nen Studieren­den in Deutsch­land zu unter­stützen”, so Mey­er weit­er. „Erst recht diejeni­gen, die sich dazu entschließen, nun in Kranken­häusern, Super­märk­ten oder anderen neu­ral­gis­chen Bere­ichen zu jobben und sich so auch ihrer gesellschaftlichen Ver­ant­wor­tung stellen“. 

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