Dass die Redaktion der has­tu­zeit schreibt, ist nicht über­ra­schend, aber wuss­tet ihr, dass sie auch liest? Hier drei Empfehlungen.

Sophie empfiehlt die Ellingham Academy Reihe

Diese Reihe von Maureen Johnson wur­de im Original im Englischen unter dem Titel “Truly Devious” ver­öf­fent­licht. Die Detektiv- und Jugendromane sind eine per­sön­li­che Empfehlung von mir für alle, die ger­ne mal Murder Mysterys lesen wol­len und noch nicht wis­sen, womit man anfan­gen kann. In der Geschichte geht es um einen fik­tio­na­len Cold Case aus dem Jahr 1935 den eine jun­ge Schülerin nach etwa 80 Jahren ver­sucht   zu lösen.

Da die Bücher recht leicht geschrie­ben sind, las­sen sie sich schnell lesen. Sie sind in chro­no­lo­gisch zu lesen. Innerhalb der ein­zel­nen Bände gibt es regel­mä­ßi­ge Sprünge zwi­schen zwei Zeitenregelmäßigen Sprüngen zwi­schen zwei Zeiten. Die Sprünge fan­gen den Leser ein und ver­mit­telt das Gefühl, nicht auf­hö­ren zu wol­len, durch die­se erfah­ren wir näm­lich zeit­gleich mit den Charakteren was pas­siert ist und auch wie die Charaktere zu der Erkenntnis kom­men. Obwohl ich ein sehr lang­sa­mer Leser bin, habe ich das Buch in weni­ger als 48 Stunden lesen kön­nen, da die Geschichte sehr span­nend auf­ge­baut ist, da ich nicht nur wis­sen woll­te was pas­siert ist, son­dern auch wie die Charaktere in der Geschichte erfah­ren was pas­siert ist. Die Reihe reprä­sen­tiert die LGBTQIA+ Community und the­ma­ti­siert men­ta­le Gesundheit wie auch Depressionen sehr gut.

Trigger Warnungen: Tod/Mord, Kidnapping, Panikattacken

Anna empfiehlt die Up All Night Reihe

In die­ser Trilogie von April Dawson wird in jedem der drei Bände eine Liebesgeschichte zwei­er Menschen erzählt. Diese schei­nen im ers­ten Augenblick eher kom­pli­ziert, wenn nicht gar unmög­lich. Jeder Band han­delt von einem ande­ren Paar aus einer Freundesgruppe von ins­ge­samt sechs Personen. Obwohl die Bände auf­ein­an­der auf­bau­en, kann man sie in einer ande­ren Reihenfolge lesen.

Die Bücher sind es wert gele­sen zu wer­den und spre­chen vor allem Personen an, wel­che sich ger­ne von Emotionen und Leidenschaft mit­rei­ßen las­sen und eher in ihrem Bauchgefühl als ihrem Verstand nach­ge­hen möch­ten. Besonders posi­tiv fin­de ich, dass alle Bücher die­ser Reihe in der Denkweise „Wer nicht wagt der nicht gewinnt“ geschrie­ben sind. Viele emp­fin­den das Lesen als Zuflucht aus der Realität, wobei man in den Geschichten von April Dawson sehr gut auf­ge­ho­ben ist, da sie ihren Lesern Hoffnung schenkt und zeigt, dass aus schlech­ten Situationen etwas Gutes ent­ste­hen kann.

jette empfiehlt die verbrechen

ronya oth­mann wuchs als toch­ter eines kur­di­schen jesi­den in deutsch­land auf. jeden som­mer besuch­te sie ihre fami­lie in einem klei­nen kur­di­schen dorf in syri­en. 67 gedich­te sam­melt sie in ihrem band „die ver­bre­chen“, in denen sie ihre gefüh­le und erfah­run­gen über und mit dem syri­schen bür­ger­krieg ver­ar­bei­tet, ängs­te und schmerz und auch die erleb­nis­se ihrer fami­li­en­mit­glie­der. ihre gedich­te sind fes­selnd und geheim­nis­voll, da sie einen gro­ßen spiel­raum für inter­pre­ta­tio­nen aufmachen.

man liest die tex­te vor dem hin­ter­grund ihrer fami­li­en­ge­schich­te und doch kann man nie ganz sicher sein, ob viel­leicht etwas ganz ande­res gemeint ist, als einem gera­de durch den kopf geht. dar­um her­um baut oth­mann mit ihren wor­ten eine welt, die in jedem kopf anders zum leben erweckt wird, gespickt mit sprach­li­chen und opti­schen stil­mit­teln, die lesen­de fes­seln. ronya oth­manns gedich­te sind nicht klas­sisch, son­dern künst­le­risch neu gedacht. emp­feh­lens­wert sind sie sowie­so, aber auch für (noch) nicht-lyrik-lieb­ha­ber/in­nen.

Illustration: Sophie Gutschlag

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