Bald ist es so weit und du darfst auf dem Löwen rei­ten. Doch du weißt noch nicht, wo die­ser dich hin­tra­gen soll? Der Berufseinstieg nach dem Studium kann ein­schüch­ternd sein, doch es gibt vie­le Möglichkeiten, die dir dabei hel­fen, dei­nen Weg zu fin­den. 

Abgebildet sind Peile auf einer Straßenkreuzung, welche in alle möglichen Richtungen zeigen.

Vor allem Studierende, die direkt nach dem Abitur einen nicht berufs­bil­den­den Studiengang gewählt haben, müs­sen sich irgend­wann der Frage stel­len: Welchen Beruf möch­te ich ergrei­fen? Vielleicht hast du auf die­se Frage selbst kurz vor Ende des Studiums noch kei­ne Antwort gefun­den. Du bist am Anfang dei­nes Studiums oder mit­ten­drin und machst dir schon Gedanken dar­über? Egal in wel­cher Situation du dich befin­dest, sich zu ori­en­tie­ren und zu infor­mie­ren, lohnt sich immer. 

Was kannst du und wo willst du hin? 

Natürlich fängt eine sol­che Suche immer bei dir selbst an. Sich zu über­le­gen, wo die eige­nen Stärken, Interessen und Erfahrungen lie­gen, ist nicht nur für die eige­ne Orientierung hilf­reich, son­dern eben­so für eine Bewerbungsphase von Vorteil. Hierbei zäh­len nicht nur beruf­li­che Erfahrungen, son­dern auch sozia­les, öko­lo­gi­sches, poli­ti­sches oder ande­re Formen von Engagement, jah­re­lang aus­ge­üb­te Hobbies und Projekte, die in der Freizeit umge­setzt wur­den. Die dar­aus resul­tie­ren­den Fertigkeiten sind oft gute Alleinstellungsmerkmale. Außerdem soll­te man sich über­le­gen, was für Ansprüche man an sei­nen Job und sei­nen Arbeitgeber stellt. Ist der Job nur ein Mittel, um Geld zu ver­die­nen oder mehr als das? Bevorzuge ich eine fla­che oder stei­le Hierarchie? Möchte ich Kundenkontakt? Je nach­dem, wie man auf sol­che Fragen ant­wor­tet, fin­det man her­aus, was einem wich­tig ist und kon­kre­ti­siert damit sei­ne Suche schon einmal. 

Praktika 

Eine ehr­li­che Selbsteinschätzung ist ein nütz­li­cher Wegweiser zum Traumberuf. Kann man kei­ne oder nur wenig beruf­li­che Erfahrung vor­wei­sen und möch­te sich erst ein­mal aus­pro­bie­ren, sind Praktika eine sehr gute Einstiegsmöglichkeit. Man lernt ein Berufsfeld ken­nen, bekommt einen Eindruck von den Erwartungen des Arbeitsalltags, die dort gestellt wer­den und ist zeit­lich nicht lan­ge gebun­den. Ein idea­ler Weg um mal “rein­zu­schnup­pern”. Sollte von Arbeitnehmer:innen und –geber:innen eine lang­fris­ti­ge Zusammenarbeit mög­lich erschei­nen, gibt es nach einem Praktikum manch­mal sogar die Chance auf eine Übernahme. Zusätzlich dazu bie­tet ein Praktikum die Möglichkeit, Erfahrungen zu sam­meln und Kontakte zu knüp­fen, die selbst bei einer Umorientierung oder Nicht-Übernahme von Nutzen sein können. 

„Networking“ 

Das so genann­te Vitamin B(eziehungen) ist heut­zu­ta­ge in aller Munde. Sprüche wie “Kontakte sind alles!” oder das Wort “Networking” flie­gen einem stän­dig um die Ohren, wenn es um Jobfindung geht. Und auch wenn Vitamin B nicht “alles” ist und zum erfolg­rei­chen Abschluss einer Suche noch mehr gehört, ist es in vie­len Fällen nütz­lich, hier und dort Kontakte zu knüp­fen. Der offen­sicht­li­che Grund dafür ist ein erleich­ter­ter Jobeinstieg, da Empfehlungen in vie­len Bewerbungsverfahren gern gese­hen sind. Außerdem erfährt man so von Jobs, die vor­her noch außer­halb des eige­nen Blickfeldes lagen. 

Nicht nur bei Praktika kann “genet­workt” wer­den. Eigentlich ist jede Gelegenheit dazu nutz­bar. Du lernst einen Menschen auf einer Party ken­nen, der in einem Bereich arbei­tet, wel­cher dich inter­es­sie­ren könn­te? Lass dir sei­ne Kontaktdaten geben und zeig´ Interesse. Ein Freund kennt da jeman­den, der jeman­den kennt? Lass dich doch die­ser Person vor­stel­len. Nutze sol­che zufäl­li­gen Gelegenheiten. Abseits die­ser kann man auch gezielt Kontakte knüp­fen. Jobmessen sind ein wun­der­ba­rer Weg, sich nicht nur einen Eindruck von Arbeitgeber:innen zu ver­schaf­fen, son­dern sich in dem Zuge auch per­sön­lich vor­zu­stel­len. Eine sol­che, die “10. Jobmesse Halle” fin­det am 19. März 2022 in der SWH.arena statt. Eine wei­te­re ist die „Chance”, die am 1. und 2. April 2022 in der HALLE MESSE statt­fin­det. Die stu­den­ti­sche Unternehmensberatung “Campus Contact Halle e.V.” ver­an­stal­tet jähr­lich die “cam­pus­meets­com­pa­nies” (@campusmeetscompanies auf Instagram), eine Firmenkontaktmesse, die die­ses Jahr digi­tal statt­fin­den konnte. 

Abgebildet ist eine Person, welche an einem Tisch sitzt und nachdenklich auf einen Stift beißt.
Online-Angebote 

Auch online lässt es sich pri­ma „net­wor­ken“. Netzwerke wie Xing oder LinkedIn erfreu­en sich gro­ßer Beliebtheit: sie sind aus­schließ­lich zum Knüpfen beruf­li­cher Kontakte kon­zi­piert und kön­nen auch Studierenden sehr nütz­lich sein. Ähnlich wie bei Facebook kann man sich hier sowohl ein Bild von poten­zi­el­len Bewerber:innen, Chef:innen, Kolleg:innen, etc. machen, als auch neue Kontakte knüp­fen oder Jobangebote entdecken. 

Für Letzteres bie­ten sich aller­dings vor allem dar­auf aus­ge­leg­te Portale wie StepStone, Monster oder Indeed an. 

Beratungsangebote 

Der Schritt aus der Uni in die Arbeitswelt erfor­dert in der Regel sehr viel Eigeninitiative und das kann leicht über­for­dern. Wer das Gefühl hat, selbst gar nicht wei­ter zu wis­sen, dem kann ein Gespräch mit Außenstehenden wei­ter­hel­fen. Im Jobcenter von Halle gibt es die Möglichkeit, einen Beratungstermin wahr­zu­neh­men. Dort kön­nen auch Informationen und Jobangebote ein­ge­holt wer­den. Uniintern gibt es als Schnittstelle von Universität und Arbeitswelt das Career Center — genau die rich­ti­ge Anlaufstelle für alle Anliegen, die mit Jobfindung, Einstieg in die Berufswelt und auch dies­be­züg­li­chen Unsicherheiten zu tun haben. Abgesehen von per­sön­li­chen Beratungsangeboten orga­ni­siert das Career Center regel­mä­ßig Veranstaltungen. Diese fin­det ihr bei Studip. Außerdem bie­tet das Career Center das ASQ-Modul “Wege in den ver­bor­ge­nen Arbeitsmarkt” an. Auch die all­ge­mei­ne Studienberatung der Uni kann hilf­reich sein, übri­gens auch bei Überlegungen, ob es nicht doch ein Masterstudium sein soll. Unabhängig von offi­zi­el­len Anlaufstellen kann auch eine Befragung von Kommiliton:innen oder Alumni des eige­nen Studiengangs inspirieren. 

Selbst wenn du dir nach all dem nicht 100-pro­zen­tig sicher bist: Manchmal lohnt sich der Sprung ins kal­te Wasser. Und wenn nicht, wäre das doch auch nicht so schlimm, oder? Wenigstens weißt du dann, was du nicht machen möchtest. 

Fotos: louf­re, Buffik, Karolina Grabowska, Rama Krishna Karumanchi via Pixabay

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