RESTART-19 war ein Tim Bendzko Konzert im Rahmen einer Studie der Uni Halle, wel­che die Verbreitung von Covid-19 bei Indoorveranstaltungen unter­sucht. Die Ergebnisse wur­den jetzt veröffentlicht.

Am 22. August führ­te die Universitätsmedizin Halle die Studie RESTART-19, mit dem Sänger und Songwriter Tim Bendzko durch. Die Reportage „Für die Wissenschaft zum Konzert“, die hier und in Ausgabe 89 der has­tu­zeit ver­öf­fent­licht wur­de, berich­tet dar­über. Untersucht wur­den in der Studie die Ansteckungsrisiken bei Indoorveranstaltungen in ver­schie­de­nen Szenarien. Etwa zwei Monate spä­ter sind die Daten nun aus­ge­wer­tet und die Ergebnisse veröffentlicht.

Das Ziel der Studie war es, „wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Empfehlungen“ für die Durchführung von Sportveranstaltungen, Konzerten und Ähnlichem geben zu kön­nen, so heißt es in der ver­öf­fent­lich­ten Pressemitteilung. Wie Prof. Dr. Michael Gekle, der Dekan der Universitätsmedizin Halle, in einem Interview erklär­te, waren die Ergebnisse der Studie im Voraus nicht abzu­se­hen. Nach Wochen von Modellierungen und Berechnungen ste­hen die Organisatoren den Resultaten jetzt sehr posi­tiv gegenüber.

Die wich­tigs­te Erkenntnis sei laut Pressestelle die Rolle der Belüftungstechnik in der Halle gewe­sen. Sie „ist für das Ansteckungsrisiko eine ent­schei­den­de Schlüsselkomponente“, so Dr. Stefan Moritz, Leiter der Klinischen Infektiologie. Die dar­aus her­vor­ge­hen­de Empfehlung sei das Erstellen eines „Bewertungssystems für eine adäqua­te Raumlufttechnik“.

Prof. Dr. Rafael Mikolajczyk vom Institut für Medizinische Epidemiologie Biometrie und Informatik hat zudem die „Auswirkungen der Übertragung auf die Ausbreitung der Epidemie in der Bevölkerung ins­ge­samt“ unter­sucht. Dafür wur­den exis­tie­ren­de Modelle zum Umgang mit einer Pandemie ange­passt, um in die­sem Szenario ange­wen­det wer­den zu kön­nen. Es ließ sich ablei­ten, dass die kri­ti­schen Langzeitkontakte nur an Hotspots auf­tra­ten, die sich durch ein­fa­che Mittel, wie mehr Eingänge, gelenk­te Besucherströme und Wartezonen im Freien ver­mei­den ließen.

Eine Befragung der Teilnehmer:innen ergab, dass 90 Prozent bereit sind, auch wei­ter­hin in der Halle Masken zu tra­gen, um wie­der Veranstaltungen erle­ben zu können.

Insgesamt „könn­ten Veranstaltungen unter bestimm­ten Bedingungen auch in der Pandemie-Situation statt­fin­den“. Die Auswirkungen auf die Pandemie sei „gering bis sehr gering“ – sofern man sich an die Hygiene-Konzepte hält, wie es in der Pressemitteilung heißt.

Damit ist die wis­sen­schaft­li­che Datengrundlage erstellt und ent­spre­chen­de Empfehlungen sind aus­ge­spro­chen. Diese auch umzu­set­zen, ist nun Sache der Politik. Vor allem Beteiligte der Veranstaltungsbranche wären mit Sicherheit glück­lich, wie­der ihren Berufen nach­ge­hen zu können.

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