Halle kann mit vie­len schö­nen Orten punk­ten, doch sind viele von ihnen im Stadtin­neren. Was gibt es abseits der üblichen Zen­tren, Straßen und Wege? Was haben diese Orte für Studierende zu bieten?

Wenn man zum Studieren neu nach Halle kommt und sich die Stadt ein­mal genauer anse­hen will, hat man eine Vielzahl von Ange­boten zur Ver­fü­gung. Auf Web­sites, in Reise­führern oder auf Plakat­en bietet die Stadt ger­ade im kul­turellen Bere­ich viel an. Schaut man jedoch genauer auf diese Quellen, so fällt auf, dass die Vorschläge sich örtlich alle sehr nah sind.

In Halle find­et das meiste kul­turelle Leben um den his­torischen Stadtk­ern und in den nördlich davon gele­ge­nen Stadt­teilen der Nördlichen Innen­stadt und Giebichen­stein statt. Eine solche Konzen­tra­tion sorgt auch städteplaner­isch für Prob­leme. Men­schen, Vere­ine und Unternehmen ori­en­tieren sich daran und lassen die Außen­bezirke aus. Neben kul­turellen Ange­boten im Stadtk­ern ver­fügt Halle über viele natur­na­he Orte. Ger­ade im Som­mer kön­nen diese als Tre­ff­punkt dienen. Deshalb sollen hier vier Orte im hal­lis­chen Grün, außer­halb gezeigt werden.

Gal­gen­bergschlucht. Foto: Lau­ra Spilling
Gal­gen­berg. Foto: Lau­ra Spilling
Karte: bear­beit­et, nach Vor­lage von Pomm­futtge (CC BY-SA 3.0)
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:HLandrain.svg

1. Galgenberg

Stadt­teil: Landrain

In der Nähe des hal­lis­chen Bergzoos befind­et sich der Gal­gen­berg. Er beste­ht aus den zwei Teilen des Großen und Kleinen Gal­gen­bergs und bekam seinen Namen daher, dass bis ins 18. Jahrhun­dert dort die Gal­gen Giebichen­steins standen, die die Gerichts­barkeit des damals eigen­ständi­gen Dor­fes zeigten. Danach wurde er zunächst als Stein­bruch für den Abbau von Por­phyr genutzt.

Heute ist der Berg ein kleines Land­schaftss­chutzge­bi­et und ein schönes Stück Grün inner­halb des Stadt­ge­bi­ets. Der ehe­ma­lige Stein­bruch ist mit­tler­weile wieder von Pflanzen überwach­sen. Dadurch kann man sowohl auf den Hügeln als auch in den zur Nutzungszeit ent­stande­nen Tälern entspan­nen. Ger­ade auch in den Abend­stun­den hat man einen angenehmen Blick auf das Panora­ma der Stadt. Zudem dient der Berg Klet­ter­vere­inen als Treffpunkt.

Der Gal­gen­berg ist gut mit der Bahn über die Hal­testelle Kurallee erre­ich­bar. Gle­ich von der Hal­testelle führt eine Straße unter eine Bahn­brücke direkt ins Grüne.

Hufeisensee. Foto: Ste­fan Kranz
Karte: bear­beit­et, nach Vor­lage von Pomm­futtge (CC BY-SA 3.0)
https://commons.wikimedia.org/wiki
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2. Hufeisensee

Stadt­teil: Büschdorf

Der Berg­bau war im 19. Jahrhun­dert ein wichtiger Wirtschaft­szweig im Gebi­et in und um Halle. Er verän­derte die Umwelt und Land­schaft stark, und viele sein­er Hin­ter­lassen­schaften wur­den erst in der zweit­en Hälfte des 20. Jahrhun­derts wieder rena­turi­ert. So auch der Hufeisensee im Osten von Halle. Dieser ist der größte See im Stadt­ge­bi­et und hat seinen Namen sein­er hal­brun­den Form zu ver­danken. Aus ein­er ehe­ma­li­gen Berg­bau­grube ent­standen, wurde er in den 1960er Jahren mit Wass­er gefüllt und das umliegende Gebi­et aufge­forstet. Heute ist er daher ein Naher­hol­ungs­ge­bi­et, dem man seine Berg­bau­ver­gan­gen­heit kaum noch anmerkt.

Neben dem grü­nen Umfeld, das gerne für Pick­nicks genutzt wird, zeich­net sich der See durch sein klares Wass­er aus. Ger­ade deshalb ist er ein beliebter Bade­see, auch wenn es eigentlich nicht erlaubt ist, dort zu baden. Den­noch ist in Zukun­ft dort ein Natur­bad geplant.

Der See ist mit der Bahn­lin­ie 7 in Rich­tung Büschdorf erre­ich­bar. Dort kann man an allen Hal­testellen zwis­chen Alfred-Schnei­der-Straße und der End­hal­testelle aussteigen und find­et immer einen der Wege in Rich­tung Süden, der zum Hufeisensee führt.

Saale-Elster-Aue. Foto: Kon­rad Dieterich
Karte: bear­beit­et, nach Vor­lage von Pomm­futtge (CC BY-SA 3.0)
https://commons.wikimedia.org/wiki
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3. Saale-Elster-Aue

Stadt­teil: Planena

Pla­ne­na ist nicht nur der südlich­ste Stadt­teil von Halle, son­dern auch der flächen­größte. Das mag erstaunen, da Pla­ne­na eigentlich nur eine kleine Sied­lung im Osten ist. Der Rest umfasst weitest­ge­hend eine Auen­land­schaft, die über die Stadt­gren­zen hin­aus reicht.

In dieser Aue fließen Weiße Elster und Luppe in die Saale und bilden damit die Saale-Elster-Aue. Diese Aue eignet sich sehr gut für Fahrrad­touren und Wan­derun­gen. Die sehr frucht­bare Land­schaft wech­selt zwis­chen weit­en Wiesen und forstar­ti­gen Abschnit­ten und ist auch von vie­len Tier­arten bewohnt.

Erre­ich­bar ist der Stadt­teil mit der Bahn­lin­ie 5 über die Hal­testelle Kol­len­bey­er Weg. Steigt man dort aus, so befind­et man sich direkt im Grünen.

Kolk­turm. Foto: Kon­rad Dieterich
Blick vom Kolk­turm. Foto: Kon­rad Dieterich
Karte: bear­beit­et, nach Pomm­futge (CC BY-SA 3.0)
https://commons.wikimedia.org/wiki
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4. Kolkturm

Stadt­teil: Dölauer Heide

Zwis­chen Neustadt und Dölau erstreckt sich der hal­lis­che Stadt­wald: die Dölauer Hei­de. Er beherbergt eine Vielzahl von Anker- und Ori­en­tierungspunk­ten, so befind­et sich im Zen­trum des Waldes der Kolk­turm­berg und der namensgebende Kolk­turm. Bere­its seit den 1880ern befind­et sich an dieser Stelle ein Aus­sicht­sturm, zunächst aus Holz. Auf­grund von Wit­terungss­chä­den und Van­dal­is­mus musste der Turm jedoch des Öfteren neu errichtet wer­den. In sein­er jet­zi­gen Form aus Met­all ste­ht er seit 1976.

Der Turm befind­et sich mit­ten im Wald, wobei die näch­sten Sied­lungs­ge­bi­ete der Stadt ein Stück ent­fer­nt sind. Somit ist man oft für sich als Gruppe und kann sich daher in Ruhe dort tre­f­fen. Auf dem Turm hat man eine gute Aus­sicht auf das Panora­ma der Neustadt, man kann aber auch bis in den Süden der Stadt schauen. Ger­ade in den Abend­stun­den ist die Aus­sicht sehr idyllisch.

Erre­ichen kann man den Turm entwed­er über Neustadt, Hei­de-Süd oder die Hal­testelle Uni­ver­sität­sklinikum. Wenn man die Hei­de erre­icht hat, kann man sich an den Laufwe­gen ori­en­tieren und mit Auss­childerun­gen gut zum Kolk­turm­berg gelangen.

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