Halle kann mit vielen schönen Orten punkten, doch sind viele von ihnen im Stadtinneren. Was gibt es abseits der üblichen Zentren, Straßen und Wege? Was haben diese Orte für Studierende zu bieten?
Wenn man zum Studieren neu nach Halle kommt und sich die Stadt einmal genauer ansehen will, hat man eine Vielzahl von Angeboten zur Verfügung. Auf Websites, in Reiseführern oder auf Plakaten bietet die Stadt gerade im kulturellen Bereich viel an. Schaut man jedoch genauer auf diese Quellen, so fällt auf, dass die Vorschläge sich örtlich alle sehr nah sind.
In Halle findet das meiste kulturelle Leben um den historischen Stadtkern und in den nördlich davon gelegenen Stadtteilen der Nördlichen Innenstadt und Giebichenstein statt. Eine solche Konzentration sorgt auch städteplanerisch für Probleme. Menschen, Vereine und Unternehmen orientieren sich daran und lassen die Außenbezirke aus. Neben kulturellen Angeboten im Stadtkern verfügt Halle über viele naturnahe Orte. Gerade im Sommer können diese als Treffpunkt dienen. Deshalb sollen hier vier Orte im hallischen Grün, außerhalb gezeigt werden.
1. Galgenberg
Stadtteil: Landrain
In der Nähe des hallischen Bergzoos befindet sich der Galgenberg. Er besteht aus den zwei Teilen des Großen und Kleinen Galgenbergs und bekam seinen Namen daher, dass bis ins 18. Jahrhundert dort die Galgen Giebichensteins standen, die die Gerichtsbarkeit des damals eigenständigen Dorfes zeigten. Danach wurde er zunächst als Steinbruch für den Abbau von Porphyr genutzt.
Heute ist der Berg ein kleines Landschaftsschutzgebiet und ein schönes Stück Grün innerhalb des Stadtgebiets. Der ehemalige Steinbruch ist mittlerweile wieder von Pflanzen überwachsen. Dadurch kann man sowohl auf den Hügeln als auch in den zur Nutzungszeit entstandenen Tälern entspannen. Gerade auch in den Abendstunden hat man einen angenehmen Blick auf das Panorama der Stadt. Zudem dient der Berg Klettervereinen als Treffpunkt.
Der Galgenberg ist gut mit der Bahn über die Haltestelle Kurallee erreichbar. Gleich von der Haltestelle führt eine Straße unter eine Bahnbrücke direkt ins Grüne.
2. Hufeisensee
Stadtteil: Büschdorf
Der Bergbau war im 19. Jahrhundert ein wichtiger Wirtschaftszweig im Gebiet in und um Halle. Er veränderte die Umwelt und Landschaft stark, und viele seiner Hinterlassenschaften wurden erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder renaturiert. So auch der Hufeisensee im Osten von Halle. Dieser ist der größte See im Stadtgebiet und hat seinen Namen seiner halbrunden Form zu verdanken. Aus einer ehemaligen Bergbaugrube entstanden, wurde er in den 1960er Jahren mit Wasser gefüllt und das umliegende Gebiet aufgeforstet. Heute ist er daher ein Naherholungsgebiet, dem man seine Bergbauvergangenheit kaum noch anmerkt.
Neben dem grünen Umfeld, das gerne für Picknicks genutzt wird, zeichnet sich der See durch sein klares Wasser aus. Gerade deshalb ist er ein beliebter Badesee, auch wenn es eigentlich nicht erlaubt ist, dort zu baden. Dennoch ist in Zukunft dort ein Naturbad geplant.
Der See ist mit der Bahnlinie 7 in Richtung Büschdorf erreichbar. Dort kann man an allen Haltestellen zwischen Alfred-Schneider-Straße und der Endhaltestelle aussteigen und findet immer einen der Wege in Richtung Süden, der zum Hufeisensee führt.
3. Saale-Elster-Aue
Stadtteil: Planena
Planena ist nicht nur der südlichste Stadtteil von Halle, sondern auch der flächengrößte. Das mag erstaunen, da Planena eigentlich nur eine kleine Siedlung im Osten ist. Der Rest umfasst weitestgehend eine Auenlandschaft, die über die Stadtgrenzen hinaus reicht.
In dieser Aue fließen Weiße Elster und Luppe in die Saale und bilden damit die Saale-Elster-Aue. Diese Aue eignet sich sehr gut für Fahrradtouren und Wanderungen. Die sehr fruchtbare Landschaft wechselt zwischen weiten Wiesen und forstartigen Abschnitten und ist auch von vielen Tierarten bewohnt.
Erreichbar ist der Stadtteil mit der Bahnlinie 5 über die Haltestelle Kollenbeyer Weg. Steigt man dort aus, so befindet man sich direkt im Grünen.
4. Kolkturm
Stadtteil: Dölauer Heide
Zwischen Neustadt und Dölau erstreckt sich der hallische Stadtwald: die Dölauer Heide. Er beherbergt eine Vielzahl von Anker- und Orientierungspunkten, so befindet sich im Zentrum des Waldes der Kolkturmberg und der namensgebende Kolkturm. Bereits seit den 1880ern befindet sich an dieser Stelle ein Aussichtsturm, zunächst aus Holz. Aufgrund von Witterungsschäden und Vandalismus musste der Turm jedoch des Öfteren neu errichtet werden. In seiner jetzigen Form aus Metall steht er seit 1976.
Der Turm befindet sich mitten im Wald, wobei die nächsten Siedlungsgebiete der Stadt ein Stück entfernt sind. Somit ist man oft für sich als Gruppe und kann sich daher in Ruhe dort treffen. Auf dem Turm hat man eine gute Aussicht auf das Panorama der Neustadt, man kann aber auch bis in den Süden der Stadt schauen. Gerade in den Abendstunden ist die Aussicht sehr idyllisch.
Erreichen kann man den Turm entweder über Neustadt, Heide-Süd oder die Haltestelle Universitätsklinikum. Wenn man die Heide erreicht hat, kann man sich an den Laufwegen orientieren und mit Ausschilderungen gut zum Kolkturmberg gelangen.