Nachdem heute, am 9. Januar, der Vorlesungsbetrieb der MLU nach der Weihnachtszeit fortgesetzt wird, besetzt die Bewegung End Fossil: Occupy! das Audimax der Universität.
Die Bewegung richtet Forderungen wie eine Verkehrswende und den Verzicht von Profit aus der Energiewirtschaft, allgemein an die Politik . Des Weiteren stellt die Ortsgruppe Halle Forderungen direkt an die Hochschulen der Stadt. So fordern sie ein „verpflichtendes Modul zu nachhaltiger, sozialgerechter Entwicklung & Klimanotlage sowie damit verknüpfter gesellschaftlicher Problemen in jedem Studiengang“ und eine „praxisbasierte Forschung zu nachhaltiger Entwicklung in allen Bereichen“. Zu bestehenden Lehrinhalten wird gefordert, dass sie geprüft und „nicht kompatible Inhalte […] mindestens kritisch eingeordnet […] bzw. vom fachspezifischen Grundlagen-Lehrplan gestrichen werden“.
Bis 2025 fordert man die paritätische Besetzung aller Hochschulgremien durch Studierende und einen Investment-Stopp der Hochschulen in fossile Energien. Die Klimaneutralität von MLU und Burg soll bis spätestens 2030 erreicht werden.
Die Besetzung soll längerfristig gehalten werden. Das Ziel von End Fossil: Occupy! ist es, das öffentliche Leben so lange zu stören, bis ihre Forderungen umgesetzt werden oder zumindest „die meisten der Forderungen, sodass die Besetzung als erfolgreich angesehen werden kann“, so ein Sprecher der Bewegung.
Das Sprecher:innen-Kollegium des Studierendenrates der MLU solidarisiert sich mit den Forderungen. Besetzungen seien ein legitimer Protest der Studierenden, die sonst wenige politische Mittel haben, wie Jan Niklas Reiche, Vorsitzender Sprecher, sagt.
Die Rektorin und der Kanzler der Uni, Prof. Dr. Claudia Becker und Markus Leber, zeigten sich zu Gesprächen und Verhandlungen bereit und planen zum jetzigen Zeitpunkt keine polizeiliche Räumung des Hörsaals. Das Gebäude würde wie im Regelbetrieb verschlossen werden, Panikschlösser ermöglichen es aber, jederzeit nach draußen zu gehen. Auch End Fossil: Occupy! bewertet den Kontakt als „gut“.
Vorlesungen, die sonst im Audimax stattfinden würden, sollen zunächst online abgehalten werden. Das käme den Studierenden zugute, denen die Bewegung mit ihrer Aktion nicht schaden möchte.